75 Jahre Frauenhilfe in Bork – das wollte gefeiert werden
Passend am 7.5. durften wir in Bork das 75jährige Bestehen der Frauenhilfe in Bork feiern.
Und: Passend am Sonntag Kantate.
Mit viel Gemeindegesang, Beiträgen vom Singekreis und schwungvollem Orgelspiel von
Martin Betting feierten wir einen bunten und gut gelaunten Fest-Gottesdienst in fast voll
besetzter Kirche.
Der Predigttext aus dem 2. Korintherbrief erinnerte uns daran, dass wir als Christinnen wie
Briefe von den Menschen gelesen werden. Ein Empfehlungsschreiben Christi sind wir.
„Ihr seid in unsere Herzen geschrieben, und alle Menschen können es lesen und verstehen.
Ja, es ist offensichtlich: Ihr seid ein Empfehlungsschreiben, das von Christus kommt...
Es wurde nicht mit Tinte geschrieben, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes. Es steht
... in den Herzen der Menschen. Diese Zuversicht haben wir durch Christus. Sie gilt auch
gegenüber Gott.“
Das galt und gilt auch heute für die Solidargemeinschaft der Frauen in den ev. Frauenhilfen.
Welchen Ton sollten unsere Briefe treffen, damit Frauen von heute, mit ihren Anliegen, ihn
lesen?
Frau Brodde, vom Synodalverband Dortmund, und Frau Montanus, vom Landesverband der
Frauenhilfen in Soest, führten uns die gesellschaftliche und politische Relevanz der
Frauenhilfsarbeit heute und früher vor Augen. So gehören heute u.a. Pflegeausbildungen,
Frauenhäuser, Berratungsstellen für Frauen, Bildungsarbeit, sowie die Arbeit mit
gehandicapten Menschen zu den weit gefächerten Angeboten.
Und früher? Da mussten sich z.B. in der Zeit der Nazi-Diktatur die über 50 Frauenhilfs-
Gruppen entscheiden, ob sie zur bekennenden Kirche gehören wollten, die für die Opposition
zur Deutschen ev. Kirche im Nationalsozialismus stand, oder ob sie sich eben dort eingliedern
wollten. Bis auf eine Gruppe entschieden sich alle für die Kirche im Widerstand.
Wie gut für unsere Haltungen von heute, dass wir uns das heute noch einmal vor Augen
führten.
Nach einigen Ehrungen für die langjährige Mitgliedschaft in der Frauenhilfe in Bork durch
die Vorsitzende Renate Buschjost und die „Dienstälteste“ Gisela Michelis (seit 1957
Mitglied), erlebten wir einen bunten, witzigen und begegnungsreichen Nachmittag.
Es gab leckere Mittagssuppen und ein abwechslungsreiches Nachtischbuffet, das uns die
Selmer Frauen spendiert hatten. Vielen Dank dafür.
Andrea Strunk engagierte Lilly Beck, Lola, Dilva, Heide Marie Schmidt und ihre Tochter
Mathilda, die ehrenamtlich und mit viel Beauty-Equipment (Makeup, Hüte, Schmuck, Tücher
und Federboas), dafür sorgten, dass wir durchaus mit Queen Camilla mithalten konnten.
Herzgrüße, Seifenblasengebete, Straßenkreide für die Kinder... es war für jede etwas dabei.
Wer nach Hause ging, bekam noch einen kleinen, bunten Vogel mit, der hin und wieder an
diesen gelungen Tag erinnert – und auch daran, dass da einer ist, der für uns sorgt und uns mit
Mut in die Zukunft schickt.
Und außerdem ist es doch so: Das Leben wär nur halb so nett, wenn niemand einen Vogel hätt
– und den hatten wir heute gerne.
Wie sagen DANKE allen, die dieses Fest mitgestaltet haben und freuen uns schon auf das
nächste!
Petra Grohnert