Musik zu Beginn
Begrüßung
Wochenspruch: Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht auslöschen.
– Abkündigungen –
Die Kollekte ist für die Mitternachtsmission bestimmt. S ie können auch digital spenden.
Liturgische Eröffnung
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Unsere Hilfe steht im Namen des HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat.
Lied: Da berühren sich Himmel und Erde
1. Wo Menschen sich vergessen, die Wege verlassen, und neu beginnen, ganz neu,
da berühren sich Himmel und Erde, dass Frieden werde unter uns, da berühren sich Himmel und Erde, dass Frieden werde unter uns.
2. Wo Menschen sich verschenken, die Liebe bedenken, und neu beginnen, ganz neu,
da berühren sich Himmel und Erde ...
3. Wo Mensch sich verbünden, den Hass überwinden, und neu beginnen, ganz neu,
da berühren sich Himmel und Erde ...
Psalmgebet nach Psalm 86
Weise mir, Gott, deinen Weg und leite mich, denn du bist mein Gott, der mir hilft.
Manchmal brauche ich jemand, der mir den Weg zeigt, hinter dem ich hergehen kann, in dessen Spur ich treten kann.
Weise mir, Gott, deinen Weg und leite mich, denn du bist mein Gott, der mir hilft.
Manchmal brauche ich jemand, die mir ein Zeichen gibt, die mich aufmerken lässt, die mir die Richtung zeigt.
Weise mir, Gott, deinen Weg und leite mich, denn du bist mein Gott, der mir hilft.
Manchmal brauche ich jemand, der mich begeistern kann, der mich mit seiner Fantasie ansteckt. Eigentlich, Gott, brauche ich dich.
Weise mir, Gott, deinen Weg und leite mich, denn du bist mein Gott, der mir hilft.
Amen.
Gebet:
Lieber Gott,
wir bitten dich, dass die Konfis eine schöne Zeit miteinander erleben.
Gib, dass wir uns auf neue Menschen und neue Gedanken einlassen können und viele positive Erfahrungen machen.
Wir bitten Dich darum, dass ihre Konfirmation im nächsten Jahr ein freudenvolles und glückliches Fest wird.
Und wir hoffen, dass Du sie uns auf ihrem weiteren Lebensweg beistehst und begleitest.
Amen
Lied: Selig seid ihr
1. Selig seid ihr, wenn ihr einfach lebt. Selig seid ihr,
wenn ich Lasten tragt.
2. Selig seid ihr, wenn ihr lieben lernt. Selig seid ihr,
wenn ihr Güte wagt.
3. Selig seid ihr, wenn ihr Leiden merkt. Selig seid ihr,
wenn ihr ehrlich bleibt.
4. Selig seid ihr, wenn ihr Frieden macht. Selig seid ihr,
wenn ihr Unrecht spürt.
Lesung: Matthäus 12, 9 – 14
Hinführung:
Zur Zeit Jesu gab es viele Regeln und Gebote, die die Menschen einhalten mussten. Die Pharisäer, Angehörige einer jüdischen Glaubensgruppe, die die biblischen Vorschriften und Gesetze sehr streng auslegte, verfolgten mit Misstrauen, was Jesus tat.
An einem Sabbat, im Judentum ein Feiertag, an dem nicht gearbeitet werden durfte, ereignete sich in einer Synagoge, der Versammlungsstätte einer jüdischen Gemeinde, folgendes:
Lesung: Matthäus 12, 9 – 14
Jesus zog weiter und ging in die Synagoge. Dort war ein Mann mit einer gelähmten Hand. Die Pharisäer wollten Jesus anklagen. Deshalb fragten sie ihn:
Ist es erlaubt, am Sabbat zu heilen? Aber Jesus antwortete:
Stellt euch vor: Einer von euch hat nur ein einziges Schaf, und das fällt am Sabbat in eine Grube. Wer von euch wird da nicht zu fassen und es herausziehen?
Ist ein Mensch nicht viel mehr wert als ein Schaf? Deshalb darf man einem Menschen am Sabbat Gutes tun. Dann sagte Jesus zu dem Mann: Streck deine Hand aus. Der Mann streckte seine Hand aus, und sie wurde so gesund wie die andere. Da gingen die Pharisäer hinaus und überlegten, wie sie Jesus loswerden konnten.
Halleluja
Ich will den HERRN loben allezeit; sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein.
Halleluja
Lied: Halleluja
Glaubensbekenntnis
Ich glaube, dass Gott die ganze Welt geschaffen hat, dich und mich und alles, was lebt.
Ich glaube, dass Jesus Christus Gottes Sohn ist. Jesus zeigt mir, wie wir miteinander leben können, er ist bei mir jeden Tag.
Ich glaube, dass Gottes Geist mir Mut und Kraft zum Leben schenkt. Alle, die an Christus glauben, sind miteinander verbunden, Gottes Kinder in einer großen Familie. Amen
Lied: Gott gab uns Atem
1. Gott gab uns Atem, damit wir leben. Er gab uns Augen, dass wir uns sehn. Gott hat uns diese Erde gegeben, dass wir auf ihr die Zeit bestehn. Gott hat uns diese Erde gegeben, dass wir auf ihr die Zeit bestehn.
2. Gott gab uns Ohren, damit wir hören. Er gab uns Worte, dass wir verstehn. Gott will nicht diese Erde zerstören.
Er schuf sie gut, er schuf sie schön. Gott will nicht diese Erde zerstören. Er schuf sie gut, er schuf sie schön.
3. Gott gab uns Hände, damit wir handeln. Er gab uns Füße, dass wir fest stehn. Gott will mit uns die Erde verwandeln. Wir können neu ins Leben gehn. Gott will mit uns die Erde verwandeln. Wir können neu ins Leben gehn.
Predigt
Gnade sei mit Euch und Friede von Gott, unserem Vater und unserem Herrn und Bruder Jesus Christus.
Liebe Konfis, liebe Eltern, liebe Gemeinde, liebe Leserinnen und Leser,
out of the box:
Eine Out-of-the-box Funktion, bezeichnet in der Informatik eine Eigenschaft oder Funktion einer Software- oder Hardwarekomponente, die nach der Installation ohne weitere Anpassung der Komponente sofort zur Verfügung steht, sagt Wikipedia.
Ich träume, ehrlich gesagt, von solchen Funktionen.
Auspacken, einstecken, läuft – die Werbung verspricht das oft.
Mein Erleben mit Hard- und Software ist ein anderes.
Oft sitze ich stundenlang an Computer, Laptop und Handy bis es so läuft, wie ich mir das vorstelle, wenn es denn läuft.
Kürzlich brauchte ich einen neuen Router.
Da gab es das Versprechen, sie stecken ihn einfach in die Steckdose und die Anschlüsse sind genau wie bei ihrem alten.
Nichts von dem stimmte und es dauerte Stunden, bis ich wieder online war.
Out of the box thinking hat es auch in unseren Sprachgebrauch gebracht.
Es ermutigt Menschen, eigene Denkgewohnheiten hinter sich zu lassen und in neuen Mustern zu denken, mal über den Tellerrand zu schauen.
Jesus – so berichtet es die Bibel und so haben wir es gerade in der Lesung gehört – war jemand, der diese Art des Denkens eingeübt hat und oft auch damit angeeckt ist, wenn er Regeln und Gewohntes übertreten hat.
Die Pharisäer haben sich an die Regeln gehalten, sie wußten, was gilt, was man tut und was man lässt, dachten sie.
Und das war ihnen wichtig, ihr Glaube war ihnen wichtig.
Die Sichtweise Jesu war eine neue: Nicht die Regel war wichtig, sondern das, was gut war für die Menschen und was den Menschen geholfen hat, gut leben zu können.
Für ihn war der eine Mensch, der seine Hand wieder gebrauchen konnte damit in der Lage war, seinen Beruf auszuüben, wichtiger als die Regel, dass der Sabbat eingehalten werden musste.
Was hat das mit unserem Glauben heute zu tun?
Manchmal wünsche ich mir das auch für meinen Glauben:
Out of the box: auspacken, einstecken und alles ist klar.
Aber so wie das in der Technik nicht funktioniert, funktioniert es auch Glauben nicht.
Selbst nicht bei einer Pfarrerin, die Theologie studiert hat.
Immer wieder lese ich neues in der Bibel, mache neue Erfahrungen, erlebe Dinge, die mich und meinen Glauben infrage stellen und mich zweifeln lassen.
Im Konfirmandenunterricht werdet ihr die Erfahrung machen, dass nicht alles so klar und einfach ist.
Gott kann ich nicht in die Tasche stecken und dann ist mein Glaube immer sicher und immer da.
Glaube, Glaubenserfahrungen sind ein lebenslanger Weg.
Aber ich lade euch ein, es mal mit Out of the box-thinking zu versuchen:
Was heißt das, für euch die Konfirmanden? Für unsere gemeinsame Zeit?
- Vielleicht, dass die, die zweifeln und Fragen haben, sich trauen, diese Fragen zu stellen.
- Das die, die denken, Gott gibt es doch gar nicht und Kirche, das ist auch nicht für mich, sich mal darauf einlassen, vielleicht nur mal eine Stunde: wie wäre es, wenn ich Gottes Kraft in meinem Leben spüre
- Oder auch das die, die sich ganz sicher sind im Glauben und im Leben, das die mal für eine Stunde den Zweifel zu lassen, was ist, wenn alles ganz anders ist.
- Es kann in der Gruppe heißen, mal die Urteile über andere abzulegen, zu wissen, das ist der Schlaue, die Schöne oder das ist der, der immer nervt, kenne ich doch schon aus der Schule. Mal hinhören, was der oder die andere sagt, offen sein für neue Perspektiven.
Ich freue mich darauf, mit euch viele out of the box- Erfahrungen zu machen. Das KU-Team ist gespannt auf euch und darauf, wie ihr – im guten Sinne – mal querdenkt und hinterfragt und hoffentlich neue Entdeckungen macht im Glauben mit Gott. So dass ihr am Ende bei der Konfirmation „Ja“ Sagen könnt zu der Frage, ob ihr euren Weg durch das Leben weiter mit Gott gehen wollt.
Gott nimmt verschiedene Perspektiven ein und lebt über seinen Tellerrand hinaus – er ist ein Vorbild dafür, wie man "out of the box" lebt.
Gott wartet auf uns und will uns noch mehr Chancen geben.
Gott ist kein Gott der Gewalt, er erleidet die Gewalt der Menschen.
Gott begabt uns und will uns mit Liebe anstecken.
Ihr sitzt auf Boxen, die ihr selber gestaltet habt.
Out of the Box, heißt im wörtlichen Sinne:
Etwas aus der Box herausholen.
Wenn ihr aufsteht und eure Box umdreht, werdet ihr etwas finden.
Den Routenplaner für unsere gemeinsame Zeit.
Eine Tasche für das Material, mit Mappe, Zeitplan und allem, was man braucht.
Die ersten Schritte seid ihr schon gegangen, wir freuen uns auf weitere.
Amen.
Lied: Schritte wagen
Refrain.: Schritte wagen im Vertraun auf einen guten Weg.
Schritte wagen im Vertraun, dass letztlich Er mich trägt.
Schritte wagen, weil im Aufbruch ich nur sehen kann:
für mein Leben gibt es einen Plan.
1. Schritte kann man manchmal sehen,
Spuren, die noch nicht verweht,
Wege, die auch andre gehen, ob da jemand vor mir geht?
2. Schritte kann man sich erdenken,
klug beschreiben einen Schritt.
Manches kann man sich auch schenken,
nimmt der Kopf den Fuss nicht mit.
3. Schritte kann und darf man gehen,
Schritte führen uns zum Ziel.
Ohne Schritte bleibst du stehen und verpasst dabei so viel.
Fürbittengebet
Gott, du bist unsere Zukunft. Auf dich hin leben wir.
Und schon jetzt soll diese Zukunft Wirkung zeigen.
Darum bitten wir dich:
Lass uns erkennen, wenn wir die Zukunft deiner Schöpfung aufs Spiel setzen
und ermutige uns darin, uns für eine nachhaltige Wirtschaft und Politik stark zu machen.
Lass uns spüren, dass wir für andere, die unsere Hilfe benötigen, mehr tun können als wir denken.
Lass uns Wege aus bewaffneten Konfrontationen finden und den Dialog suchen, der dem anderen das Gefühl gibt, nicht bevormundet zu werden.
Lass uns dort protestieren, wo gegen dein Gebot der Nächstenliebe gehandelt wird und lass uns dort schweigen, wo es Not tut, dein Wort zu hören.
Lass uns zusammen mit den jungen Menschen auf dem Weg sein. Begleite, die Jugendlichen, die sich auf die Konfirmation vorbereiten, auf ihrem Weg. Und lass uns für sie gute Wegbegleiterinnen und -Begleiter sein.
Lass uns beten, danken, loben und feiern, wo du uns begegnest
und der Welt vor Augen führen, dass wir mit dir in Zukunft rechnen. Amen.
Vaterunser
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
Segen
Gott segne dich und behüte dich,
ER lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig,
ER erhebe sein Angesicht über dich und geben dir Frieden.
Amen.
Musik zum Ausgang: Versuch’s mal mit Gemütlichkeit.